Dienstag, 16. August 2005

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it may be years until the day my dreams will match up with my pay

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okay, es fing alles harmlos an mit neben das klo pinkeln, pornosammlung im schlafzimmer und so. aber je länger ich mit almostagirl zusammenlebe, kommen nach und nach gestörte stories ans licht... ich weiß ja nicht. vielleicht liegt es daran dass er veganer ist, die haben ja eigentlich immer voll einen an der klatsche. bis vor kurzem, oder vielleicht auch immer noch, man weiß es nicht genau, herrschte bei uns zuhause striktes drogen- und rauchverbot, an das ich mich peinlich genau hielt indem ich meinen drogenfreunden stets die tür wies. um almostagirl nicht zu verärgern. von dem sich jetzt rausstellt, dass er seit wochen nichts anderes tut, als in seinem zimmer zu sitzen und sich irre zu bekiffen, tag für tag für tag, und dabei offenbar ziemlich durchzudrehen. erst gestern kam es zum eklat mit zweien der girlsdownstairs, und die einst tiefe freundschaft zu ihnen endete für immer, als er der einen psychisch get out of my life and my apartment hinterherschrie und mit den türen schlug. kann ja schonmal vorkommen. bei den girlsdownstairs aber sind jetzt natürlich tür und tor für allen möglichen gossip geöffnet, und heute abend haben wir erfahren, dass er eine hammer störung hat, dieser typ. so ist er der festen überzeugung, unsere mitbewohnerin adrienne sei in liebe mit ihm, von mir denkt er, ich sei ein unverantwortliches partygirl, das die wohnung früher oder später in ein weißichnichtwas, ein loch oder so, verwandeln wird und leute zum übernachten einlädt, denen man nicht trauen kann. er denkt sich merkwürdige geschichten aus und außerdem behämmerte wg-regeln, und, was nicht so schlimm ist, einen aber verrückt macht, er läuft ständig mit boxershorts durch die wohnung, und man sieht immer zur hälfte seinen hintern, und er ist ekelhaft behaart und überhaupt. wäh. strange. ich sollte ihm noch ein paar von den gelatinedingern unterjubeln, vielleicht hilfts.

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"kleinen moment, ich muss noch kurz einen digitalen reisgruß an mark scurto schicken."

Montag, 15. August 2005

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Seit ich neulich mit meinen Eltern in Kreuzberg war, ist für mich Kreuzberg nun auch der Bezirk der Wettbüros. Das wär mir so nie aufgefallen. Aber mein Stiefvater ist einfach ein alter Profi und hat es sofort bemerkt. Und uns auf jedes weitere aufmerksam gemacht. Also etwa alle 20 Meter.
Als ich noch zu Hause wohnte, haben mir meine Eltern regelmäßig beim Mensch ärger dich nicht-Spielen das Taschengeld abgenommen. Immer nur ein paar Mark, aber mich hat es immer fast zum Heulen gebracht. Die haben auch immer so mies gewonnen und mich verhöhnt.
Aber selber ganz Zocker (auf der Verliererseite, versteht sich), dachte ich immer: Das hol ich wieder raus! Gegen meine versierten Eltern war aber leider kein Ankommen.
Hat mich vielleicht vor einer professionellen Spieler-Karriere bewahrt, wer weiß?

Ströbele wirft mit Kleingeld um sich

Das ist das Elend mit der Hauptstadt ... Und eigentlich ja nicht einmal erzählenswert. Dennoch, weils so kurz hintereinander war: Letztens an der Ampel hält eine halbe Armlänge vor mir eine Limousine und wer schaut mir aus dem Fond (Brille und Zeitung wie immer auf halb acht) direkt in die Augen? - Der Fischer. Naja, nix besonderes, ich weiß.
Vorgestern auf dem Markt steht vor mir am (teuren) Türken-Stand der Ströbele (wie immer mit Fahrrad) und wirft, wie schon erwähnt, mit Kleingeld um sich. Das ist eigentlich auch der einzige Grund, warum ich das aufschreibe, wegen der Überschrift ...
Außerdem frag ich mich, ob dieser Friedrichshain-Marktbesuch wohl wahlstrategisch war? Oder war er gerade in der Gegend? Vielleicht wollte er ja die Birken in der Wühlischstraße begutachten.

Samstag, 13. August 2005

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ja und wohin nun? ich kann doch nicht den ganzen tag hier bleiben. die gucken schon komisch. aber der drittheißeste new yorker sommer ever schlägt voll zu und ich bin kurz davor zu sterben. 15 grad in berlin, 43 hier. mein dritter eiskaffee ist leer und ich kann mir keinen vierten leisten. elvis costello und es ist so schön kalt. darf ich bleiben bitte?

Mittwoch, 10. August 2005

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nach der geschichte mit dem zauberkittel (blaue sterne auf weißem grund) dachten sie schon so, meine güte, sebastian (französisch ausgesprochen) hat tierisch einen an der klatsche - er hatte sich dazu noch eine recht knappe,weiße strickjacke gestrickt. mit seinem unerklärlichen faible für nektarinen war er auch ansonsten ziemlich gestört. wollt ihr meinen zauberkittel tragen? - fragte er meine freundinnen mehrmals. sie verneinten, waraufhin er ihn anlegte und sie zum sambatanzen aufforderte. das wars, wir haben ihm nicht tschüss gesagt und ihn erstmal nicht wiedergesehen, sagen sie.

Freitag, 5. August 2005

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und während ich so meinen irre gesunden salat esse, denke ich darüber nach, dass ich mal die totale ökomutter werde. meine - zum glück - noch ungeborenen kinder tun mir jetzt schon ein bisschen leid. sie werden aufwachsen mit captain tofu-sticks und chickin-wings, und wenn ihnen jemand gummibärchen gibt, sagen sie, gummibärchen darf ich nicht essen, die sind schlecht, so wie das arme kind, das ich diese worte mal auf einer bühne bei einem sendung-mit-der-maus-fest im berliner ostbahnhof sagen hörte, als es bei einem wettbewerb verloren hatte und diese gummibärchen eigentlich sein trostpreis sein sollten. oh gott, bei uns zu hause riecht es dann auch immer so ganz gesund nach bioladen, und alles so im waldorfschulenstyle, von dem sich mit der zeit wohl rausstellen wird, dass ich den immer schon heimlich gut fand. jemand sollte mich - und meine ungeborenen kinder - vor diesem mir zunehmend attraktiv erscheinenden szenario bewahren.
was für gedanken überhaupt. ist meine biologische uhr schuld? 26 - ist das das alter, in dem die zu ticken anfängt? ich hoffe, es ist nur die gestörte, verwirrende hitze und bestelle schnell was alkoholisches.

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ich flüchte mich vor der unerträglichen hitze meines zimmers, die mir bereits visionen macht, aber vor allem auch vor almostagirl, der mal langsam die augustmiete haben will, in die geschäftige klimaanlagenkälte von phoebe's cafe um die ecke. je abgebrannter, abgebrannt, das sagt man nicht mehr, das ist eher so ein ein salopper jugendlicher-aus-den-achtzigern-ausdruck, oder? je weniger geld ich also habe, desto mehr steh ich darauf, es auszugeben, und bestelle mir, während ich überlege, wie ich jemals die augustmiete zusammenbekommen soll, erstmal eiskaffee und salat. und vielleicht noch viel, viel mehr.

Donnerstag, 4. August 2005

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diese stadt ist so toll! und so freundlich! inmitten staubiger brennendheißer häuserschluchten überrascht sie einen mit kleinen gärten, in die man sich einfach so reinsetzen und ausruhen kann. einige sind idyllisch, andere verwildert, einige total gestört.

da pope

da pope

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hey, ich bin das asigirl! warum eigentlich nicht in hochgekrempelten trainigshosen, dreckigem t-shirt, ungeschminkt und mit geblümtem esprit-nickituch auf ungewaschenem haar in den supermarkt? das hier ist schließlich brooklyn! und überhaupt, komm ich vielleicht aus lütgendortmund? aber trotzdem die ethno-ohrringe, um zu demonstrieren: ich bin auch ein bisschen independent. im liquorstore kaufe ich zur zeit täglich ein, kein wunder dass das aus ihr geworden ist, denken die sich da heute. morgen erstmal so voll stylo hingehen und nur ein lotterielos kaufen, aha, sie hat gecheckt dass sie einfach zu jung ist für diesen lebensstil.
im supermarkt habe ich den exakten weg wie die frau vor mir, und zielstrebig gehe ich dicht hinter ihr auf die kokosmilch zu, das beängstigt sie, unsicher schaut sie sich um, mich an, geht schneller. auf dem rückweg in meine wohnung werde ich tatsächlich angeheybabed, wow, die jungs müssen echt verzweifelt sein.
jetzt aber mal schnell duschen, haare waschen, phoenix from the flames und so.

Mittwoch, 3. August 2005

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jacob sieht ein bisschen aus wie art garfunkel und macht super fotos. jeden monat neue.

Google deinen Traum

Aus dem Nachmittagsschlaf von meinem eigenen Lachen aufgewacht. Leider sofort vergessen, was ich geträumt hatte. Das wär doch mal interessant gewesen, mein ungefilterter Sinn für Humor. (Wohl eher peinlich).
Beim Wiedereinschlafen im Halbschlaf gedacht: Vielleicht kann ichs ja googeln. So weit ist es schon gekommen.

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"Ich hätt gern zwei Zwiebeln."
"Und was hättense sonst noch gerne? 'n Appel undn Ei?"
"Haha"
"Macht 10 Cent."

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tierreim10

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ein paar stunden in chinatown eintauchen und sich danach fühlen, als wär man ziemlich weit weg gewesen. chinesen sind echt komisch drauf, find ich. getrocknete haiflossen, platte, geröstete krebse, krabben und sonstiges getier in chipstüten, jelly-gras-juice (was immer das auch ist) in dosen, gut. aber diese komischen tiere, kleine drachen, die irgendwie auch fische sind und glitschig und lila, - hüpfen in plastikbehältern mit wasser rum, und es geht ihnen nicht gut dabei. leute kommen vorbei, stecken ein paar von den wildzappelnden in tüten und tragen sie, immer noch lebend, immer noch hüpfend, weg. nach hause vermutlich. und essen sie dann da. ich steh staunend im gewimmel und komme mir ein bisschen so vor wie odorich von pordenone auf seiner reise nach indien und china.

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tag am meer. fast 2 stunden braucht man bis zum strand, die länge einer mix- und einer feist-cd, die einen schön vom donnernden lärm der straße ablenkt. nach kurzer zeit ist mein körper übersäht mit kleinen schwarzen teilchen, mann, und erst die, die man nicht sehen kann, das sind doch die gefährlichen! ich durchfahre die seltsamsten geruchsmischungen, erdnussbutter, sehr amerikanisch, kurz danach pest und verwesung, bevor ich nach new york kam, hatte ich nur eine ungenaue vorstellung davon, wie das riecht, jetzt weiß ichs, später meeresgeruch. ich biege von der hauptstraße ab in eine wunderschöne siedlung, in der es große nester auf den strommasten gibt, in denen papageien wohnen. so schön ist es da, dass ich die ganze zeit beschränkt vor mich hin lächeln muss. ein opa will mich auf seinem rad überholen und kämpft mit unfairen mitteln indem er die straßenverkehrsordnung gehörig missachtet. am ende schlage ich ihn aber doch. die strandpromenade wird sich später erheblich füllen, mit eisessenden kindern, schreienden kindern, kuscheltieren-an-schießständen-gewinnenden kindern und halbstarken mit bescheuerter musik, aber noch ist es so früh, dass die alten menschen von coney island sie ganz für sich haben. im restaurant in brighton beach, "little-russia-by-the-sea", sind die servietten neongelb und -grün und man wird mit erfrischender unfreundlichkeit und wortkargheit bedient, eine willkommene abwechslung.

Montag, 1. August 2005

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seit fünf kann ich nicht mehr schlafen. ich bin wach und aber auch irre müde. erstmal computer anmachen. beim halbschlafblick auf die web.de-startseite kurz ein paar schlagzeilen des tages vermixt und gedacht, die queen mary 2 sei vor hamburg gesunken und mit ihr könig fahd von saudi arabien. könig fahd ist jedoch auf andere weise umgekommen, und es ist nicht die queen mary 2, die ertrank, sondern wim duisenberg. so früh war ich hier noch nie wach, außer beim nachhausekommen. draußen machen die müllwagen einen ganz schönen radau und die küche erzählt mir, dass sich hier erst kurz zuvor almostagirl seinen veganen nächtlichen kochräuschen hingegeben hat.
dem hab ich letztens aus versehen erstmal so gelatine zu essen gegeben, in der annahme, joggergums von katjes wären ohne. die.
und die sind auch echt ohne gelatine? da verstehe er nämlich keinen spaß. ne, ne, ohne gelatine, trust me. er ist total begeistert, dass es so leckere vegane weingummis gibt und jetzt soll ich ihm davon ganz viele mitbringen aus deutschland. wie soll ich da wieder heile rauskommen. diese bekloppten veganer aber auch mit ihrem scheiß gelatinefimmel. allerdings hab ich selbst letztens eine frisch zubereitete portion wackelpudding komplett weggeschmissen, weil mir beim gedanken an all die zerkochten knochen auf einmal schlecht wurde. gelatine ist echt ekelhaft, eigentlich.
ich steh jetzt glaub ich auf und fahr mit dem rad nach coney island.

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