Donnerstag, 1. September 2005

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so kann ich nicht schlafen. das ist ja wohl die höhe. "papa!" schrei ich. "in meinem zimmer sind zwei spinnen und eine motte! wenn du die mal wegmachen könntest...!!"

agape halt

meine mutter erzählt von agape. was ist denn bitte agape? "ja, anstrebsam ist das. zuerst kommt die verliebtheit, dann der nestbau und später dann im leben agape, dann machst du zusammen gartenarbeit und kochen und sagst, ne, liebchen? man interessiert sich dann für kultur und trifft sich in zirkeln - agape halt! der höhepunkt einer erfüllten beziehung. da kommt am ende dann agape." ("ja, aber erst, wenn elfriede weg ist", sagt mein vater.)

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acht feuerwehrautos, vier polizeiwagen und 38 000 notarztwagen stehen auf dem lütgendortmunder hellweg. die tankstelle brennt! - schreit mein vater in die garten-grill-idylle. mein gott, ruft meine mutter, die tankstelle brennt und unser auto geht kaputt. wir alle drei also raus, mitten in die schaulustige menge, neugierige nachbarn. meinem vater ist es etwas peinlich, er bleibt zurück. wir aber, wein- und sekt-selig, so: ja was ist denn nur los? irgendwie brennt es nicht, nicht die tankstelle und auch nichts anderes, aber überall rennen behelmte rum. "die kriegen den da nicht raus, obwohl es so stinkt, weil er nämlich schon so alt ist", meint der sonnenstudioproll im rosa hemd. warum nur dieser großeinsatz? - möchte meine mutter wissen. "alles nur wegen die tankstelle." die wagen fahren der reihe nach wieder ab, wir sind nicht schlauer. mein vater bedeutet uns zaghaft von weit entfernt, wir möchten doch jetzt bitte auch mal kommen. zurück in die gartenidylle zu dem zinkfrosch, der wasser in den brunnen spuckt.

Dienstag, 30. August 2005

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tierreim13

pflaumenkirmes

zu den gleichen liedern, die mich noch vor 10 tagen durchs eastvillage begleiteten, gehe ich eingespielte kindheitswege richtung lütgendortmunder ortsmitte. einiges hat sich verändert, die ritter-ranch heißt jetzt zur ranch und der grieche, in dem ich sandy vergebens vegetarismus predigte und ihr immerhin jedes mal das gyros vermieste, heißt jetzt irgendwas mit schnitzel und ist geschlossen. der briefkasten ist jetzt ein stromkasten, auf dem in rosa ns gesprüht steht, was hoffentlich eine harmlosere bedeutung hat, als man zunächst vermutet. ich mein - rosa?
ich treffe mich mit sandy und p an der amazonas-bahn und hoffe, niemandem zu begegnen, den ich aus grundschul-, konfirmations- und fahrschulzeiten kenne. da müsste ich mir nämlich auch mal schnell das süffisante lächeln abschminken, mit dem ich von oben herab auf die kirmesbesucher blicke. komisch, dass ich hier aufgewachsen bin. nach einer fahrt in der wildwasserbahn, das einzige ding, in das ich mich traue, und dem atemberaubenden feuerwerk, das das am mainufer locker toppt, trinke ich zu den unglaublichen tönen einer rolling stones-coverband, denke an früher und frage mich, wo die leute eigentlich die ganzen beknackten stofftiere hin tun, die sie hier jahr für jahr gewinnen.

2. September

party
ab 9 bei cherri.
Weitere Infos hier oder per Mail.

Montag, 29. August 2005

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ich komme gerade aus frankfurt am main, und diese stadt wird ihrem ruf als eine der hässlichsten deutschlands mal überhaupt nicht gerecht! ich treffe larry mit frau und kind in einem ganz bezaubernden kleinen park, gehe in ein tolles museum, in noch einen park und gucke mir ein romantic feuerwerk am mainufer an. frankfurter jungs springen übermütig in den fluss und buden mit bier gibt es auch, wie in dortmund. überhaupt ist alles ein bisschen wie in dortmund, nur größer. dortmund wird seinem ruf als eine der hässlichsten städte deutschlands ja auch nicht gerecht, aber darüber werde ich später referieren.

die autofahrt nach hause ist nicht besonders lang, aber es ist mitten in der nacht und ich bekomme müdigkeitsvisionen und schlenkere über die dunkle autobahn. was man alles so macht, um sich nicht vor müdigkeit totzufahren. tatsächlich an menschenleeren raststellen halten und draußen rumhüpfen, in den büschen triebtäter vermutend. eine tüte nimm zwei lachgummi sauer essen, nicht sehr lecker. im radio die suche nach liedern, die mich wach halten. mein soundtrack: come on eileen, girls just wanna have fun, sweat (a la la la la long) von inner circle und ein paar meiner teenagehits wie children von robert miles und seventyfour, seventyfive von den connells. da habe ich mich sogar richtig drüber gefreut. und bin zuhause angekommen. und mag frankfurt.

Sonntag, 28. August 2005

In den Buttes Chaumonts

Der Hübsche mit dem nackten Oberkörper liest sich selber schon seit einer Stunde halblaut vor. Und das so beiläufig, als würde er all die Blicke nicht bemerken. Die beiden filles - sehr französisch mit ihren Röckchen und Rüschchen - spechten jedenfalls andauernd - sehr unfranzösisch - zu ihm rüber. Ich finde eigentlich den anderen Halbnackten interessanter. Wie er da so zwischen den bunten Blumen thront. Weiß und massiv, die exotischste von allen.
Natürlich spricht mich der schmierige Typ mit dem Handy an, wie ich hier die ganze Zeit nur von schmierigen Typen angesprochen werde. Was das angeht, ist Paris richtig schlimm. Ich muss schon echt unfreundlich werden, damit er endlich geht.

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"Vielen Dank, dass Sie mit Air France fliegen, Mitglied der Sky Team Alliance."
Aha. Also ich stell mir das so vor: Air France, Captain Future, Superman und die Power Puff Girls. Nur was ist ihr Ziel?

Donnerstag, 25. August 2005

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A.: "Wir haben ja viele Ratten in Hameln."

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Paris ist leer. Man fährt hier kollektiv in Urlaub und überlässt die Stadt den Touristen. G., bei der wir wohnen, sagt uns: "Bringt Croissants vom Flughafen mit, in der Stadt hat kein einziger Bäcker auf!" Wir glauben das nicht und lassens gerne drauf ankommen. Stimmt aber fast.
Verzweifelte Touristen fragen andere verzweifelte Touristen nach dem Weg. Man versteht weder Frage noch Antwort.
Verhungert sind wir trotz allem nicht.

S-Bahn

Kaum habe ich den Bahnhof betreten, sehe ich diesen bulligen, hünenhaften Mann mit dem New-York-T-Shirt. Und keinen Moment später steht er vor mir: "Entschuldigen Sie, kann ich mich mit Ihnen verabreden?" Irritiert sehe ich ihn an, bin überfordert und sage nichts besseres als: "Das ist mir jetzt zu krass." Und gehe weiter. Da aber der Bahnsteig gleich aufhört, muss ich mich fast direkt neben ihn stellen. Er lacht über meine Antwort, guckt zu mir rüber, und ich muss natürlich auch lachen (man nennt mich zu Unrecht Poker-face). Darüber, dass wir jetzt nebeneinander stehen müssen, über seine Frage und dass er über meine Antwort lacht. Da kommt er noch mal rüber und sagt: "Ein zweiter Versuch. Und?" (Erinnert mich an Puschel, das Eichhorn, der in der letzten Folge seine Angebetete Sue dreimal stoisch fragt, ob sie ihn heiratet. Sie sagt zweimal monoton nein, beim dritten Mal aber ja. So sind wir Frauen!)
Im Zug setzt er sich neben mich. Und ich frag ihn aus. Er lebt von Hartz IV und war "länger im Ausland". Aha, in welchem Ausland denn? In Russland. Was haste da gemacht. War im Knast. Ein Jahr, sieben Monate und einen Tag. Ups.
Sowas erfindet man nicht, um Frauen kennenzulernen. Oder? Er erzählt viele schreckliche Dinge bis ins Detail. Unappetitliche, unglaubliche Dinge. Es quillt aus ihm heraus, sieben Stationen lang. Er ist zutraulich und ich sitze da mit offenem Mund. Er erzählt es alles ruhig, ist gelassen, obwohl ihn das, was ihm da passiert ist, leicht hätte umbringen können. Mich hätte es bestimmt umgebracht. Er sagt, sie haben ihn unberechtigt eingesperrt. Aber das sagt wohl jeder Knacki. Gefängnis hier sei Sanatorium, meint er. Da gehts nur um die Zeit. Dort ist es auch die Zeit, aber vor allem sind es die Bedingungen.
Er meint, dort lernt man, sein Leben zu lieben. "Und ich weiß jetzt, dass Gott mich liebt." Ziemlich fasziniert kann ich nicht aufhören, Fragen zu stellen. Warum er gesessen hat, hat er mir nicht gesagt. Tja, ich hab ja seine Telefonnummer. Soll ich ihn anrufen?

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tierreim12

Mittwoch, 24. August 2005

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das war vielleicht ein abschied von ny. mit einem entsetzten schrei stellte ich am morgen meines vermeintlich vorletzten tages fest, dass ich in bereits 5 stunden am flughafen zu sein hatte. also hysterisch gepackt und getan, was noch getan werden musste (reese's peanutbuttercups kaufen). die letzte halbe stunde dann damit verbracht, adieu-drinks mit almostagirl einzunehmen, nachdem er mich zu einem joint zu überreden versucht hatte. leb deine sucht alleine aus, gestörter! den weißwein nahm ich dann aber doch, stieg nach einer flasche betrunken ins flugzeug, sah nochmal verliebt auf manhattan, schaute einen kitschigen, aber tollen romancefilm und einen total behämmerten kackfilm, bekam bauchkrämpfe und war am nächsten morgen in einer anderen welt. was mir nichts deutlicher hätte machen können als das gartencenter in bochum-wattenscheid, in das die eltern auf dem weg vom flughafen nach hause noch kurz rein mussten. steingärten mit minispringbrunnen, tongänse zum in-die-blumen-stellen, frau schmidt bitte an kasse 4, frau schmidt bitte.

jetzt bin ich also wieder hier, und vermisse ny bereits sehr. allerdings gibts hier ja schon einiges, was mir dort entgeht - pflaumenkuchen mit oma anna essen, autofahren, mit sandy im ruhrpark-dm-markt einkaufen und sich darüber freuen, wie saubillig alles ist, zusehen, wie borussia mal wieder absolut schlecht verliert, mit den eltern "traumschiff" gucken, konze-kunde sein und natürlich joggergums.

ansonsten aber vermisse ich new york und stopfe mich mit peanutbuttercups voll, gut tut mir das nicht, und im sinne der natural body sense diet ist es wohl auch kaum.

Samstag, 20. August 2005

lecker

gestörte speisekarte

Mittwoch, 17. August 2005

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"the joy of killing! the joy of seeing killing done - these are the traits of the human race at large" hatte ich heute nebst einem gelben herzen und der information, dass dieser ausspruch von mark twain ist, auf meinem fahrradsattel kleben. werde ich verfolgt? plant jemand meinen tod? muss ich mir jetzt sorgen machen?

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warum warum warum rütteln leute an verschlossenen klotüren? das ist eine sache, die macht mich so aggressiv, dass ich jedesmal laut verpiss dich du vollidiot schreien könnte. man ist auf einem öffentlichen klo, was ohnehin schon nicht der spaß des lebens ist, und jemand versucht, reinzukommen. ok, den ersten versuch kann ich noch akzeptieren, der vor der tür merkt, es ist besetzt. meint man. die meisten leute merken das aber nicht. die rütteln dann an der tür rum und versuchen es mehrmals, vielleicht klemmt diese doofe klotür ja nur? wenn ich so darüber nachdenke, ist es das, was mich auf der ganzen welt am alleraggressivsten macht.

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tierreim101

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Ben&Jerry's "Cookie Dough"-Eis. Mit echtem Keks-Teig. Oder "Plätzchen"-Teig, wie auf der Packung steht. Das sollte doch die letzten Zweifel beseitigen, dass man keine Bauchschmerzen bekommt, wenn man Teig isst.
Was kommt als nächstes? Ben&Jerry's "Tintensuppe mit Gummibärchen"-Eis? (Das hab ich mir mit Vorliebe auf meinem Spiel-Herd gekocht und davon wurde auch behauptet, es würde mir nicht gut tun.)

Promis auf Rücksitzen 2

Als lmd und ich letztens - bildungsbeflissen aber unwissend - zum Bodemuseum schlendern (hat immer noch zu, damn!), begegnen uns zwei Leute in weißen Schutzanzügen, die Sachen aus einer Limousine tragen. Was sie tragen, sieht aus wie eine Schinkelbüste. Ok. Und wer sitzt auf dem Rücksitz? Die Nofretete. Ganz unelegant aufm Kopf. Haha, ist bestimmt für den Museumsshop scherzen wir und machen, als sie nicht gucken, ein Foto durchs Fenster.
Letzte Woche seh ich dann in der Tagesschau, dass Nofretete endlich wieder auf der Museumsinsel weilt. Hmm. Kann das sein? Wo war die Watte und die Eskorte? Oder wurde sie von Snipern bewacht?

nofretete

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"i hate these people", hab ich heute über kakerlaken gesagt.

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