mary-kay
schon komisch wenn man vor dem grossen hispano-supermarkt gefragt wird, woher man kommt und das megabrooklyngirl so sagt, yeah, i'm from germany too, i was born in bad salzufflen.
if you need a peppermint - go to the fishman next door!
draußen laufen so viel verrückte rum und sammeln sich vor dem deli an der ecke. verrückt ist auch gut, so als hätten die alle mal ordentlich in der reihe gestanden und dann wäre jemand gekommen und hätte sie verrückt. jedenfalls stehen die da manchmal rum und machen allgemein bekannte prototyp-gesten, einfach so ins leere hinein, für sich oder für alle anderen, man weiß es nicht. zum beispiel so eine abwägende "na wenn es mal so betrachtet"-geste mit passendem gesichtsausdruck, oder häufig auch die "ich habs dir gleich gesagt, das wird nichts"-geste. total unheimlich.
die feine frau findet es eigentlich eine zumutung, im bus zu sitzen. die feine frau ist unglaublich neat, gut gekleidet, sauber, stilvoll, fein. nicht overdressed. sie ekelt sich im bus. und mustert jeden zusteigenden mit etwas mitleidigem blick. mich auch. ihr blick bleibt hängen an meiner hochgekrempelten hose mit den etwas dreckigen turnschuhen. weiße socken, m-hm. hey, feine frau! auf denen steht foxy drauf! ich finde das lustig!
ein baby schreit und die feine frau verdreht wie in zeitlupe genervt die augen, perfekt geschminkte wimpern, teure shiseido-maskara. den mund pikiert zugeniffen (aber nicht so, dass es verbittert aussähe), verlässt sie den bus. nicht, dass es ihr spaß macht, mit den öffentlichen verkehrsmitteln zu fahren! das nun wirklich nicht. aber: independent ist sie. das schon.
das bescheuerte mädchen geht vor mir ganz langsam die treppe runter und ihretwegen werde ich noch die bahn verpassen. und warum geht sie so langsam? weil sie den affektiertesten rock tragen muss, den ich je gesehen habe, mauvefarben, aus rohseide mit so ganz vielen albernen volants, bauschig und scheiße, und sie muss ihn umständlich raffen während sie auf ihren spitzigen schicksenschuhen vor mir die treppe runtertrippelt, so langsam fühlt sie sich auch ein bisschen gehetzt von mir, sie legt mal einen zahn zu und wir schaffen es beide noch in die bahn, sie unfairerweise sogar auf den einzigen noch freien sitzplatz, blöde kuh. ton in ton hat sie sich heute morgen so gedacht. zu meinem mauvefarbenen rock ziehe ich einen mauvefarbenen rollkragenpullover an und trage meinen mauvefarbenen lipstick auf. und dann setz ich noch eins drauf und lege meine mauvefarbenen glitzerohrringe an. und mache alle mit meinem scheiß mauveoutfit hammer aggressiv.
ich mag meine babysitterkinder, obwohl ich zugeben muss, dass ich dazu tendiere, die nölige avery grundsätzlich eher unsympathisch zu finden, und ich glaube, dass sogar ihre mutter sie insgesamt ein bisschen unsympathisch findet. egal. wen ich jedenfalls nicht besonders mag, ist wave, the portuguese waterdog. insgesamt bin ich kein hundetyp, so überhaupt nicht. ich möchte keine angenullerten spuckestofftiere durch die gegend werfen, keine nassen schnauzen mit futterresten auf meinem knie haben, ich möchte keine exkremente mit plastiktüten vom gehweg sammeln, ich möchte mit hunden einfach generell nichts zu tun haben. hundeleute aber können das nicht so nachvollziehen. sie sind irre vernarrt in ihre - wie man es dreht und wendet: immer ein bisschen übelriechenden - freunde, lassen sich das gesicht von ihnen ablecken, wälzen sich auf dreckigen hundehaartalgknochenrestekissen mit den hunden rum und erwarten von einem mindestens, dass man denen die hand zum ansabbern hinhält. kein verständnis haben sie dafür, wenn man eher höflich lächelnd ein paar schritte zurückweicht vor dem hund.
die kinder jedenfalls nehmen es mir sehr übel, dass ich mich nicht ständig mit wave beschäftige, she wants you to pet her! she wants you to play with her! da hat wave mit mir großes pech gehabt, ich finde, es reicht völlig, dass ich jeden tag mit diesem blöden hund spazieren gehe. leute mit hunden kennen echt nichts, bei denen ist der so richtig eingebunden auch, schläft mit im bett, verteilt überall pansen und knochen mit trocknenden fleischresten dran und der fressnapf steht mit dem anderen geschirr im spülbecken. wenn man eine plastiktüte von denen bekommt, kleben dann da so ganz viele hundehaare dran und verteilen sich auf das was drin ist. in meinem fall heute ungünstigerweise was zu essen. die kennen da echt nichts!
als ich heute morgen aufwachte, thronte eine sehr sehr große kakerlake auf einem stapel wäsche in meinem zimmer und putzte sich. nach einer minute starren entsetzens und ratlosigkeit ließ ich die katze ins zimmer, die das tier zumindest so weit außer gefecht setzte, dass ich über die nicht gegessenen teile, die noch lebten, nur eine tasse zu stülpen brauchte und nun darauf warte, dass diese restlichen teile sterben, was bei kakerlaken immer länger dauert als man meint.
was die katze allerdings bereits gefressen hatte schien ihr nicht gut bekommen zu sein, denn als ich eben nach hause kam, bemerkte ich, dass sie während meiner abwesenheit einen durchfallanfall in der gesamten wohnung ausgelebt hatte. sie war anscheinend hier und da auch mal ausgerutscht und hatte somit dem ganzen desaster einen etwas unüberschaubaren rahmen gegeben. ich bin echt kein typ für sowas, katzenkacke oder -kotze, hundekot, wirklich, nein. trotzdem musste ich das ja irgendwie saubermachen, uäh. chlorox, mein guter freund. ich habe eine dreiviertelflasche allein auf dem küchenboden verteilt, was auch den geruch ein wenig abdeckte. während ich das schreibe, steht neben mir ein teller leckersten schweizer risottos, das ich nun nicht mehr essen kann, weil mir furchtbar schlecht ist.
vor
ihm hier hab ich mich heute zu tode erschrocken.
again and again and again: allerallerschönster ort auf der ganzen welt, da bin ich sicher.
das zweite jahr halloween und man ist anscheinend schon so drauf, phh, na und, dann
ist halt halloween und bleibt zuhause.
ein jahr ist das jetzt her, angel, cherri und ich und diese gestörte party mit den nackten girls, auf die uns angels unsäglicher cousin geschleppt hatte. vor einem jahr wollte ich fast den jungen bob dylan küssen, weil er so irre hübsch aussah mit seinem selbstgebastelten zauberhut, und wir alle saßen in einem hinterhof im meatpackingdistrict und beobachteten julia styles, und es war jahreszeitenuntypisch warm.
heute hat julia blasenentzündung, adrienne und ich bleiben solidarisch mit ihr auf unserer wohnzimmerinsel, verkleiden noch schnell adam als metzgerjürgen und kai als sexy glamrockboy, essen geliefertes, trinken kräutertee und reden über jungs und darüber, dass wir älter werden.