Freitag, 18. November 2005

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wenn ich nie make up benutzte, müsste ich mich gewöhnen an diesen anblick, augenringe, blass, ungeschminkt, scheiße. so bin ich aber froh, dass ich seit jahren viel geld für zeug ausgebe, das ich mir jetzt draufschmieren kann um anschließend zu denken, geht doch. so leute die sich nicht schminken,was denken die sich? ich bin irre nature? wer will denn das sein, wenn es auch besser geht? vor allem im winter? und pickel? ich kanns nicht verstehen. allerdings, es ist etwas aufwändig. selbst mein "ich trage einen kapuzenpulli und bin ungeschminkt"- look nimmt mehr zeit in anspruch als man meinen sollte. ich gebe zu, das hört sich jetzt ein bisschen unsympathisch an. aber es ist genau das, was ich gerade vor dem spiegel dachte.

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gestern nacht noch erfahren, dass ich heute nicht arbeiten muss. und ich hab auch keinen besuch mehr. ich wache um acht auf obwohl es spät und betrunken war gestern. ein blick in mein tagebuch sagt mir, ich war verwirrt und deprimiert bevor ich einschlief.
das bringt mich alles völlig durcheinander. was soll ich machen mit diesem tag? an den strand fahren? im bett liegen bleiben? an meiner magisterarbeit schreiben? den ganzen tag gestörte sachen kochen und backen und die dann heute abend zur party mitbringen, so dass sich alle denken, na sie hat ja wohl auch ein bisschen zu viel zeit? ins museum gehen? das scheint mir, neben magisterarbeit, was ich aber sowieso nie ernsthaft erwogen habe, das sinvollste zu sein. denn wenn das jetzt ein film wär, und ny ist immer ein bisschen ein film, dann würde ich da in dem museum jemand irre interessantes kennenlernen. mal sehen.

Dienstag, 15. November 2005

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Der Typ mir gegenüber in der Bibliothek hat von einer Katjes-Packung das "Ohne Fett" ausgeschnitten und auf seinen Laptop geklebt. Ein ziemlicher Nerd-Scherz, aber auch ein bisschen lustig (so im trostlosen Bibliotheks-Arbeits-Einerlei).
Überhaupt, das hier war bisher immer ein reiner Mädchentisch, aber da scheint sich mal wieder niemand außer mir dran zu halten.

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okay, es ist der 11.11., und die nacht ist schon fast vobei. wir haben nichts zu verlieren und können ruhig nochmal kurz gucken, was im loreley anlässlich des karnevalsaisonbeginns so los ist. oh gott ich kenne da bestimmt irgendjemanden sagt kai, der kölner. klar. ist ja auch nur new york. raus kommen schunkelmusik und ein clown, den kai dann tatsächlich mit stürmer! was machst du denn hier? begrüßt und ihn als alten schulfreund vorstellt. meine schwester und ich treffen diesen marcel aus dortmund, mit dem sie mal als 14jährige viel zu tun hatte und der mich ansieht und sagt, ich habe von dir gehört, du bist die, die nach new york gegangen ist und da irgendwie gar nichts macht. ich so, ja (mich selbst irre gut findend). so ist das in dortmund. da hat man gleich einen ruf weg.

sand is overrated

es ist eine ganz komische sache, mit dem menschen, mit dem man die letzten 4 jahre verbracht hat und von dem man immer dachte, das wäre jetzt die liebe, einen strandspaziergang in montauk zu machen und anschließend noch gemeinsam the eternal sunshine of the spotless mind anzuschauen, weil der ja dort spielt. ein film, bei dem ich sowieso immer weinen muss. everybody's gotta learn und so. und sich danach anzusehen und sich zu denken, oh.

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wenn einer so einen kleinen metallgrauen plastiksticker, der eine nackte frau darstellt, auf seinem auto kleben hat, was soll das bitteschön heißen? ist das so wie bei anderen autoaufklebern - "ich fahre gerne nach sylt", "ich habe eine deutsche dogge", "ich höre gerne black sabbath", "ich glaube an jesus" - "ich steh auf nackte girls"? meine güte.
boah, ich hab schlechte laune und laufe 2 stunden mit meinem fahrrad durch die gegend, um den fahrradmann zu suchen, der im sommer doch noch irgendwo hier war. ich höre immer die gleiche doofe cd, 8000 mal, das macht mich irre, aber ich muss sie hören um das gequälte quietschen zu übertönen, das reifen machen, die platt sind. mein scheißrad hat einen platten, warum musste ich es auch 4 tage an einem ort stehen lassen, an den es nicht gehört.
"do you need a fix?" höre ich den mexikaner durch die musik hindurch sagen. klar. fix dich doch selber, arschloch. der arme. wahrscheinlich wollte er wirklich helfen.
den einzigen vorteil, den das verdammte rumlaufen ohne sinn hat, ist, dass es gleich 6 uhr ist und ich endlich das machen kann, was ich den ganzen mit der doofen avery verbrachten tag lang schon tun wollte: eine flasche champagner trinken.

Donnerstag, 10. November 2005

Ein Tag unter Menschen (gestern)

Woher wissen die Punks eigentlich, dass sie aussteigen müssen? Kurz bevor die Kontrolleure einsteigen, steigen sie aus und nehmen ihre Hunde und den Gettoblaster mit, aber ohne Hast, alles ganz natürlich entspannt. Einigen der anderen Passagiere kann man - neben ihrer Erleichterung über die plötzliche Ruhe - schon fast ansehen, wie sehr sie sich ärgern, dass die Kontrolle nicht eine Station früher kam.

Papestraße denk ich immer, ich sitz im falschen Zug und bin gerade am Lehrter- Hauptbahnhof. Nichts gegen viel Platz, aber hier muss man sich doch wirklich verloren vorkommen. (Und was das wohl wieder gekostet hat!)

Das ernste Kind verschwindet beinahe in seinem riesigen Kapuzenpulli. Sehr konzentriert geht es die Straße entlang und hört auf das kleine schräpige Radio, das es neben sein Gesicht hält. Sonst nimmt es von nichts Notiz. Die Stimmen aus dem Radio klingen amerikanisch irgendwie.

Professionelle Schwimmer sind ja solche Aliens: hager-muskulös, silberne kahle Köpfe und viel zu große, leicht schräg stehende schwarzglänzende Augen.

Manche Frauen finden sich so super, dass sie in der Umkleide nur mit einem String bekleidet vor dem Spiegel rumhängen und sich zehn Stunden lang föhnen. Um dann den Pulli übers aufwändig Ondulierte zu ziehen? Bitte? Insgeheim und per Augenwinkel gieren die doch nur nach Neid.
Das find ich ungefähr so doof wie die phlegmatische Frau neben mir das Alleine-Grillen, wie ich ihrem Handtuch entnehme. Bodycheck ist ja normalerweise nicht meine Art, aber bei denen entdecke ich dann doch ganz gerne und ein bisschen erfreut die eine oder andere Cellulite-Delle.

Die Teeniejungs mir gegenüber unterhalten sich jetz auch über Glastische: "Ey, ich hab auch einen! Der hat so zwei goldene Delfine und die sind so gebogen, mitm Schwanz nach oben. Und der Schwanz ist gespalten, ne, und dadrauf liegt die Glasplatte." Das war zu viel! Jetzt fällt ihnen beiden zwei Stationen lang nichts mehr ein, worüber sie reden könnten. Und der Rest des Abteils denkt an den wunderbaren Tisch.

Und wieder so ein fantastischer Herbsttag. Bestimmt aber eine der letzten Möglichkeiten dieses Jahr, das Fenster runterzukurbeln, den Unterarm rauszuhänhgen, die Anlage aufzudrehen und durch Tegel-City zu cruisen. Hey, deutscher Schlager! Wo warst du so lange!

Der alte Mann in der U-Bahn bewundert mein Fahrrad und erzählt mir ganz stolz, dass er eben bei MacGeiz ein Fahrradschloss und eine Luftpumpe für je einen Euro gekauft hat. "Aber richtig billig ist das nicht, man muss das ja umrechnen. Den Euro wirds auch nicht mehr lange geben, die Tschechen und die Polen sind schon froh, dass sie den nicht haben."

Was bitteschön macht dieser Typ abends um neun - nach bereits fünf Stunden kompletter Dunkelheit und zunehmender Kälte - hier draußen? Er lehnt am Fensterbrett von einem Laden, und hat sein i-book neben sich. Hat er WLAN angezapft? Ich sitze seit zwanzig Minuten auf dem Fahrrad und mir wird gerade jetzt so langsam warm und ich bin bestimmt dicker angezogen als er.

Mittwoch, 9. November 2005

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dann haben sie sebastian (earlier) aber doch nochmal wiedergesehen und in seiner jeanstasche ein riesengroßes päckchen marijuana entdeckt. sie waren schon ziemlich betrunken, die beiden, und wollten nichts sehnlicher, als dieses päckchen als ihr eigentum mit nach hause nehmen und aufrauchen. sebastian, der gestörte, hätte es aber niemals einfach so rausgerückt, und so ließen sie sich dazu herab, ihn abzufüllen und mit ihm rumzuknutschen, und sie schafften es tatsächlich, ihm das paketchen dabei hinterhältig aus der tasche zu ziehen. aufgeregt verließen sie ihn und brachten die beute, "wir haben es, wir haben es" rufend, auf ihr hotelzimmer. sie öffneten das paket und plötzlich waren es nicht die vermuteten 23456 gramm marijuana, sondern zwei plattgesessene, mantschige käsebrote. das war für die beiden eine ziemlich große enttäuschung.

Dienstag, 8. November 2005

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schon komisch wenn man vor dem grossen hispano-supermarkt gefragt wird, woher man kommt und das megabrooklyngirl so sagt, yeah, i'm from germany too, i was born in bad salzufflen.

Montag, 7. November 2005

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if you need a peppermint - go to the fishman next door!

Donnerstag, 3. November 2005

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draußen laufen so viel verrückte rum und sammeln sich vor dem deli an der ecke. verrückt ist auch gut, so als hätten die alle mal ordentlich in der reihe gestanden und dann wäre jemand gekommen und hätte sie verrückt. jedenfalls stehen die da manchmal rum und machen allgemein bekannte prototyp-gesten, einfach so ins leere hinein, für sich oder für alle anderen, man weiß es nicht. zum beispiel so eine abwägende "na wenn es mal so betrachtet"-geste mit passendem gesichtsausdruck, oder häufig auch die "ich habs dir gleich gesagt, das wird nichts"-geste. total unheimlich.

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die feine frau findet es eigentlich eine zumutung, im bus zu sitzen. die feine frau ist unglaublich neat, gut gekleidet, sauber, stilvoll, fein. nicht overdressed. sie ekelt sich im bus. und mustert jeden zusteigenden mit etwas mitleidigem blick. mich auch. ihr blick bleibt hängen an meiner hochgekrempelten hose mit den etwas dreckigen turnschuhen. weiße socken, m-hm. hey, feine frau! auf denen steht foxy drauf! ich finde das lustig!
ein baby schreit und die feine frau verdreht wie in zeitlupe genervt die augen, perfekt geschminkte wimpern, teure shiseido-maskara. den mund pikiert zugeniffen (aber nicht so, dass es verbittert aussähe), verlässt sie den bus. nicht, dass es ihr spaß macht, mit den öffentlichen verkehrsmitteln zu fahren! das nun wirklich nicht. aber: independent ist sie. das schon.

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das bescheuerte mädchen geht vor mir ganz langsam die treppe runter und ihretwegen werde ich noch die bahn verpassen. und warum geht sie so langsam? weil sie den affektiertesten rock tragen muss, den ich je gesehen habe, mauvefarben, aus rohseide mit so ganz vielen albernen volants, bauschig und scheiße, und sie muss ihn umständlich raffen während sie auf ihren spitzigen schicksenschuhen vor mir die treppe runtertrippelt, so langsam fühlt sie sich auch ein bisschen gehetzt von mir, sie legt mal einen zahn zu und wir schaffen es beide noch in die bahn, sie unfairerweise sogar auf den einzigen noch freien sitzplatz, blöde kuh. ton in ton hat sie sich heute morgen so gedacht. zu meinem mauvefarbenen rock ziehe ich einen mauvefarbenen rollkragenpullover an und trage meinen mauvefarbenen lipstick auf. und dann setz ich noch eins drauf und lege meine mauvefarbenen glitzerohrringe an. und mache alle mit meinem scheiß mauveoutfit hammer aggressiv.

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ich mag meine babysitterkinder, obwohl ich zugeben muss, dass ich dazu tendiere, die nölige avery grundsätzlich eher unsympathisch zu finden, und ich glaube, dass sogar ihre mutter sie insgesamt ein bisschen unsympathisch findet. egal. wen ich jedenfalls nicht besonders mag, ist wave, the portuguese waterdog. insgesamt bin ich kein hundetyp, so überhaupt nicht. ich möchte keine angenullerten spuckestofftiere durch die gegend werfen, keine nassen schnauzen mit futterresten auf meinem knie haben, ich möchte keine exkremente mit plastiktüten vom gehweg sammeln, ich möchte mit hunden einfach generell nichts zu tun haben. hundeleute aber können das nicht so nachvollziehen. sie sind irre vernarrt in ihre - wie man es dreht und wendet: immer ein bisschen übelriechenden - freunde, lassen sich das gesicht von ihnen ablecken, wälzen sich auf dreckigen hundehaartalgknochenrestekissen mit den hunden rum und erwarten von einem mindestens, dass man denen die hand zum ansabbern hinhält. kein verständnis haben sie dafür, wenn man eher höflich lächelnd ein paar schritte zurückweicht vor dem hund.
die kinder jedenfalls nehmen es mir sehr übel, dass ich mich nicht ständig mit wave beschäftige, she wants you to pet her! she wants you to play with her! da hat wave mit mir großes pech gehabt, ich finde, es reicht völlig, dass ich jeden tag mit diesem blöden hund spazieren gehe. leute mit hunden kennen echt nichts, bei denen ist der so richtig eingebunden auch, schläft mit im bett, verteilt überall pansen und knochen mit trocknenden fleischresten dran und der fressnapf steht mit dem anderen geschirr im spülbecken. wenn man eine plastiktüte von denen bekommt, kleben dann da so ganz viele hundehaare dran und verteilen sich auf das was drin ist. in meinem fall heute ungünstigerweise was zu essen. die kennen da echt nichts!

Dienstag, 1. November 2005

ekel

als ich heute morgen aufwachte, thronte eine sehr sehr große kakerlake auf einem stapel wäsche in meinem zimmer und putzte sich. nach einer minute starren entsetzens und ratlosigkeit ließ ich die katze ins zimmer, die das tier zumindest so weit außer gefecht setzte, dass ich über die nicht gegessenen teile, die noch lebten, nur eine tasse zu stülpen brauchte und nun darauf warte, dass diese restlichen teile sterben, was bei kakerlaken immer länger dauert als man meint.
was die katze allerdings bereits gefressen hatte schien ihr nicht gut bekommen zu sein, denn als ich eben nach hause kam, bemerkte ich, dass sie während meiner abwesenheit einen durchfallanfall in der gesamten wohnung ausgelebt hatte. sie war anscheinend hier und da auch mal ausgerutscht und hatte somit dem ganzen desaster einen etwas unüberschaubaren rahmen gegeben. ich bin echt kein typ für sowas, katzenkacke oder -kotze, hundekot, wirklich, nein. trotzdem musste ich das ja irgendwie saubermachen, uäh. chlorox, mein guter freund. ich habe eine dreiviertelflasche allein auf dem küchenboden verteilt, was auch den geruch ein wenig abdeckte. während ich das schreibe, steht neben mir ein teller leckersten schweizer risottos, das ich nun nicht mehr essen kann, weil mir furchtbar schlecht ist.

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vor ihm hier hab ich mich heute zu tode erschrocken.

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